Rehberge für alle! Unser Konzept: Die Zukunft liegt im Volkspark.

Veröffentlicht von Franziska Niedworok 25. April 2023

In einer Metropole wie Berlin besitzen Grünflächen viele wichtige Funktionen. Sie sind Orte des Austausches und der Begegnung. Sie sind Orte für Freizeit, Sport und Naherholung. Treffpunkt für die Menschen im umliegenden Kiez.

Insbesondere die elf Berliner Volksparks nehmen die Bedürfnisse der Menschen nach Begegnungs- und Bewegungsräumen auf besondere Weise in den Blick. Als diese Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden, wurden sie unter dem Ziel geschaffen, der urbanen Bevölkerung einen Zugang zur Natur und Orten der Erholung zu gewähren. Daher hält der Volkspark Rehberge auch 90 Jahre nach seiner Eröffnung mit seinen Erholungsangeboten, ausgedehnten Sport- und Bewegungsflächen, waldartigen und naturnahen Parkteilen ein sehr breitgefächertes Angebot für alle Weddingerinnen und Weddinger bereit.

Wir als SPD Mitte bekennen uns zur der Idee des Volksparks. Nach vielen Jahren begrenzter finanzieller Möglichkeiten wollen wir in die Rehberge investieren. Wir orientieren uns dabei am Konzept des Volksparks. Denn: Es soll ein Park für alle Menschen bleiben.

 

Freizeit und Kultur genießen

Um den Freizeitaspekt für alle Altersgruppen – also vom Kindesalter bis ins Seniorenalter, gewährleisten zu können, fordern wir nicht nur die bestehenden Spielplätze frei zu schneiden und zu beräumen, sondern auch zu modernisieren. Das Wohl und die Sicherheit der Kinder müssen im Vordergrund stehen.

Zur Wahrung des historischen Wissens und der Bedeutung des Ursprungs des Volksparks fordern wir die Anlegung eines historisch-kulturellen Erlebnisrundgangs, der die Baugeschichte, Denkmäler etc. nicht nur thematisiert, sondern auf spielerische Art und Weise die Identifikation mit dem historischen Ort und dem Wedding fördert. Hierzu zählt für uns auch ein Projekt, welches die Kulturgüter “Volkspark Rehberge” und “Afrikanisches Viertel” medial miteinander verknüpft. Daran angelehnt und vor allem auch unter Berücksichtigung der bereits im Volkspark existierenden Freizeit- und Kultureinrichtungen (Sportvereine, Freiluftkino, Liverollenspiele im Tanzkreis) sollte ein “Kunst und Kultur im Park”-Konzept erstellt werden.

Es müssen außerdem ausgewiesene Grillplätze im Park eingerichtet werden, insofern ein spezielles Mülltrennungsverfahren besteht. Dieses muss nicht nur die Trennung von Kohle und sonstigem Müll vorsehen, sondern auch tiersichere, somit verschließbare Behältnisse inkludieren.

Um auch den Hundebesitzer*innen weiterhin die Nutzung des Volksparks zu ermöglichen, die Sicherheit von Kindern jedoch zu wahren und vor allem der Verschmutzung vorzubeugen, muss das ausgewiesene, eingezäunte Hundeauslaufgebiet ausgeschildert und insbesondere mit ausreichend Hundekotbeuteln sowie wesentlich mehr Müllbehältern zur fachgerechten Entsorgung ausgestattet werden. Die Leinenpflicht ist zudem stärker zu kontrollieren.

 

Sport treiben

Sport stärkt nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Gemeinschaft. Wir schlagen vor, im Volkspark Rehberge Laufrouten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden in das allgemeine Wegeleitsystem zu integrieren und farblich zu markieren, damit sich Sporttreibende problemlos im Park orientieren können. Wir möchten dadurch auch verhindern, dass sich Jogger*innen leicht in den Gartenanlagen verlaufen können.

Um die Attraktivität des Volksparks für Sportler*innen noch weiter zu erhöhen, möchten wir an geeigneten Stellen Trimm-Dich-Pfade und Freeletics-/Trainings-Flächen anlegen, wo sich Menschen begegnen und gemeinsam trainieren können.

 

Natur erleben

Die Rehberge sind als Ganzes ein geschütztes Gartendenkmal. Sie müssen als solches gepflegt und erhalten werden. Dazu gehören für uns die Pflege und Erneuerung der weitgehend heimischen Bäume und Sträucher, die Ausholzung des entstandenen Wildwuchses, damit im Frühling unter den Rotbuchen in großen Kolonien wieder Winterlinge, Buschwindröschen und Leberblümchen blühen. Hierzu gehört, wo notwendig, aber auch das Abholzen von Bäumen und Roden des entstandenen Unterholzes, um Licht für andere Pflanzen zu schaffen.

Pflege und regelmäßiges Mähen der großen Wiesen gehört unbedingt zu unserem Park. Der Zustand der Catcher Wiese ist nicht hinnehmbar. Die Rehberge bleiben ein Park, kein Wald.

Die Seen des langen Fenns sind unbedingt auszubaggern und die Ufer zu lichten. Die beiden kleinen Seen – Sperlingssee und der Entenpfuhl – sind bereits umgekippt und stinken. Hier muss dringend abgeholzt, ausgelichtet und ausgebaggert werden. Bleiben wir hier untätig, ist der große Möwensee vom gleichen Schicksal bedroht.

Die Wildgehege sind wieder zu beleben, insbesondere wollen wir wieder Rehe in unseren “Rehbergen” sehen. Der Park ist großer Anziehungspunkt für alle umliegenden Kindergärten, Grundschulen und Familien. Diese Verbindung wird durch Patenschaften der umliegenden Schulen mit einzelnen Tiergehegen, Bäumen oder Spielplätzen (Ausgestaltung durch Biologieunterricht o.ä.) ausgebaut und verstetigt. Auch soll ein Naturlehrpfad bzw. Wissenparcours eingerichtet werden.

 

Infrastruktur nutzbar machen

Spielen, Sport treiben, sich mit anderen Menschen treffen, die Seele baumeln lassen oder Natur hautnah erfahren. All dies wird möglich, wenn sich Menschen im Park sicher und frei bewegen können. Hierfür ist es notwendig ein Wegeleitsystem einzurichten, das Orientierung bietet. Prägende Elemente müssen die verschiedenen Nutzungen und die Ausgänge sowie Verkehrsanbindungen sein. Ganzflächig sind hierfür Hinweisschilder anzubringen, beginnend mit Willkommenstafeln an den Eingängen. Die Wege sind instand zu setzen.

Um eine dauerhafte Nutzbarkeit sicherzustellen und die Grünflächen zu schützen sind neben  öffentlich zugänglichen Toiletten für alle Geschlechter ausreichend Müllbehälter in das Konzept zu integrieren. Für die Parkpflege ist die Beauftragung der BSR vorzuziehen.

 

Zur Steigerung der Aufenthaltsqualität sind die vorhandenen Bänke instand zu setzen. Wir legen Wert darauf, dass ein bedeutender Teil rund um die großen Grünflächen nicht fest im Boden verankert ist. Zudem ist das seit Jahren brachliegende Gebäude des ehemaligen Parkcafés durch den Bezirk zu sanieren. Eine künftige Nutzung muss ganzjährig, gemeinnützig und durch möglichst viele Menschen nutzbar sein. Beim Nutzungskonzept soll Inklusion einen Schwerpunkt bilden. Das Parkcafé könnte zudem als zukünftiger Kunstort im Rahmen des “Kunst und Kultur im Park”-Konzepts dienen.

Wir fordern die SPD Fraktion dazu auf, gegenüber dem Bezirksamt darauf hinzuwirken, dieses Sanierungskonzept für den Volkspark Rehberge zu erstellen und umzusetzen. Förderprogramme des Landes und des Bundes sollen dafür unter Beachtung der entstehenden Folgekosten genutzt werden.